Parzelle im Garten Gottes pflegen

Pfarrerin Judith Köhler
Bildrechte Thomas Meister

Judith Köhler als neue Pfarrerin in Barthelmesaurach eingeführt

Aufatmen und Freude in Barthelmesaurach: Nach einem Jahr ohne Pfarrer ist wieder Leben ins Pfarrhaus eingekehrt. Unter großer Anteilnahme der Dorfgemeinschaft wurde die neue Pfarrerin Judith Köhler von Dekanin Berthild Sachs in ihren Dienst eingeführt. Der Festgottesdienst, musikalisch ausgestaltet vom Posaunenchor, fand auf dem Dorfplatz neben der steinernen Aurachbrücke statt – eine schöne Willkommensgeste der Gemeinde für Judith Köhler.

Mit einem Bild, das den Menschen auf dem Land vertraut ist, gab Dekanin Sachs der jungen Kollegin zum Dienstantritt Mut machende Gedanken mit auf den Weg: „Sie bekommen heute eine kleine Parzelle im Garten Gottes zur Pflege übertragen. Nach der Aussaat in einem Garten braucht es Geduld, bis sich die ersten Pflänzchen zeigen. Das Wachsen beschleunigen zu wollen, funktioniert nicht. Das, worum es geht, nämlich das Reich Gottes zu bauen und den Glauben an Gott zu stärken, wächst von selbst. Wo und wann es Gott gefällt.“Pfarrerin und Gemeinde sollten einander Zeit lassen, einander aufmerksam wahrnehmen und gemeinsam auf einen gesunden Rhythmus achten: Schlafen und Aufstehen, Alltag und Sonntag, Arbeit und freier Tag, so Dekanin Sachs weiter. Sie erbat Gottes Segen für Judith Köhler und die Gemeinde in Barthelmesaurach, „damit alles Wirken gute Frucht bringt“. Ihr Dank galt schließlich noch dem Kirchenvorstand und den anwesenden Pfarrerinnen und Pfarrern aus den Nachbargemeinden, die mit Umsicht und großem Einsatz das Gemeindeleben während der langen Vakanzzeit aufrechterhalten haben.

Nach ihrer Einführung verriet Judith Köhler in der Predigt ihre persönliche „Playlist“ für diesen großen Tag in ihrem Leben. „Dieser Tag verdient einen ganz besonderen Soundtrack“, sagte die neue Pfarrerin und spannte den musikalischen Bogen vom peppig-fröhlichen Musicalsong „Heut ist der Tag! Heut winkt mir das Leben!“ bis hin zu den biblischen Klageliedern des Propheten Jeremia, aus denen der Predigttext stammte. „Diese Verse stimmen ruhige, nachdenkliche Töne an, auf einem hoffnungsvollen Grundton“, führte Köhler aus. „Ob ich will oder nicht: Ich kann nicht alles reißen. Darum hoffe ich mit Jeremia auf Gott: Gott ist freundlich zu den Menschen, die nach ihm fragen. Es ist gut, geduldig zu sein und auf die Hilfe Gottes zu hoffen.“

Mit ihrer lebendigen und persönlichen Art kam die neue Pfarrerin bei den Barthelmesaurachern gut an, die sich schon auf weitere Predigten von Judith Köhler freuen. Die anwesenden Ehrengäste, darunter Bürgermeister Wolfram Göll und der frühere Bürgermeister, Vizelandrat und Vizepräsident der evangelischen Landessynode Walter Schnell, überbrachten Pfarrerin Judith Köhler nach dem Gottesdienst ihre Grüße und Segenswünsche.