Markus Wandtke ist neuer Pfarrer in Rohr

Darauf hat die Kirchenge­meinde Rohr seit elf Monaten gewar­tet: Am (...) Sonntag, 7. Dezem­ber, wird beim Gottesdienst um 15 Uhr in der Sankt-Emmerams-Kirche der neue Pfarrer Markus Wandtke in sein Amt eingeführt. Der 48-jährige Geistliche, der vergangene Woche mit seiner Frau Christine ins Rohrer Pfarr­haus eingezogen ist, war in den letz­ten 14 Jahren Pfarrer in der Luther-Kirchengemeinde in der oberfränki­schen Stadt Hof.

Die Kirchengemeinde Rohr be­kommt damit nach elf Monaten wie­der einen Pfarrer. Damit ist die Vakanzzeit in einer der agilsten Kir­chengemeinden im evangelischen Dekanat Schwabach beendet. Markus Wandtke heißt der neue Geistliche, der in Bayreuth aufgewachsen ist. „Bereits mit 14 Jahren, noch vor mei­ner eigenen Konfirmation, fasste ich den Entschluss, Pfarrer zu werden“, so Wandtke. Nach dem Abitur hat er sich zum Theologiestudium angemel­det. Zuvor musste er noch ein Berufs­praktikum absolvieren. Er hat es bei der Vorgängerfirma des heutigen Energieunternehmens EON gemacht, „da ich schon immer gerne handwerk­liche Tätigkeiten ausführte“. 

Zuvor Pfarrer in Hof 

Nach dem Studium im Erlangen und Marburg legte Wandtke 1996 erfolgreich sein erstes Examen ab. Das anschließende zweieinhalbjähri­ge Vikariat absolvierte er in der Gemeinde Hutschdorf bei Kulmbach. Doch dann kam für ihn eine Enttäu­schung. Die evangelische Landeskir­che brauchte Ende 1998 keine Pfarrer. So machte er sich als Finanz- und Wirtschaftsberater selbstständig. Nach einem Jahr erinnerte sich die Landeskirche jedoch wieder an ihren gut ausgebildeten Pfarrer Markus Wandtke. Ihm wurde noch 1999 in Hof bei zwei verschiedenen Pfarreien je eine halbe Pfarrstelle angeboten, die er annahm. Bereits 2002 hat man ihm zum ersten Pfarrer bei der Luther-Kirchenge­meinde Hof berufen. Diese Aufgabe füllte er bis jetzt mit voller Leiden­schaft aus. 

Lebendige Kirchengemeinde 

Markus Wandtke wollte sich jedoch als Pfarrer noch einmal verändern. Die Stellenausschreibung der Kirchen­gemeinde Rohr, die verteilt auf zehn Dörfer knapp 1500 Seelen hat, im Kir­chenamtsblatt sprach ihn an. Er woll­te in eine ländliche Gemeinde in der Nähe von Nürnberg, da seine Frau Christine dort beruflich tätig sein kann. Markus und Christine Wandtke haben zusammen fünf erwachsene Kinder aus jeweils früheren Ehen sowie drei Enkelkinder. Die ersten Kontakte nach Rohr wur­den bereits im April aufgenommen. „Mich hat besonders das sehr lebendi­ge Gemeindeleben beeindruckt“, er­klärt der neue Pfarrer, der einen eher lockeren und pragmatischen Stil pflegt. „Ich rede nicht lange um den heißen Brei herum, sondern bringe die Dinge auf den Punkt“, so Wandtke.

Menschen kennenlernen 

In den nächsten Wochen will Mar­kus Wandtke die Kirchengemeinde und ihre Menschen kennenlernen. „Ich werden schauen, was alles läuft. Falls die Gemeinde etwas braucht, werde ich mich gezielt mit einbrin­gen“, so der neue Pfarrer. Von seiner theologischen Einstellung sind ihm soziale Themen sehr wichtig. Der Geistliche gibt zu verstehen, dass er gerne konzeptionell arbeitet. „Eine Gemeinde muss wissen, was sie will und wo sie sich hin entwickeln möch­te“, skizziert Markus Wandtke seine Vorstellungen von einer aktiven und lebendigen Kirchengemeinde, in die er sich mit seiner ganzen Kraft ein­bringen wird. Das Aufgabenfeld für den Rohrer Geistlichen ist vielfältig. Der Pfarrer ist traditionsgemäß Vorsitzender des Diakonievereins. Dieser unterhält die Diakoniestation in Rohr, die in 50 Dör­fern den ambulanten Pflegedienst sicherstellt. Zudem organisiert der Diakonieverein auch die Mittagsbe­treuung an der Grundschule in Regel­bach. Die Kirchengemeinde Rohr ist ferner Träger der Rohrer Kindertages­stätte mit drei Krippen- und vier Kin­dergartengruppen. Der 1978 einge­weihte und 1992 erweiterte Kindergar­ten- Gebäudetrakt bedarf in nächster Zeit einer Generalsanierung, wie dem neuen Pfarrer bereits mitgeteilt wur­de.

(Quelle: Schwabacher Tagblatt, 6. Dezember 2014)